28.11.2024 „ICH ist ein anderer“ – Das Verhältnis von Dichtung, Selbst und Wirklichkeit

Seit es Dichtung gibt, machen sich die Menschen Gedanken darüber, in welchem Verhältnis sie zur Wirklichkeit steht. Ist sie lediglich ein Abbild einer äußeren Realität? Oder stellt sie diese in einem Idealzustand dar, womit ihr eine in erster Linie belehrende Aufgabe zukäme? Es gab und gibt so viele Theorien, wie es Dichter*innen und Theoretiker*innen gibt. Ein Vortrag muss also zwangsläufig eine Auswahl treffen – keine, wohlgemerkt, die sich linear an der Literaturgeschichte abarbeiten würde. Es sollen Ansätze im Vordergrund stehen, die der Dichtung eine Weitgeltung zugestehen, die nicht lediglich auf ein eindimensionales Verhältnis zum Äußeren reduziert wird. Vielmehr wird ein Ineinanderfließen von Dichtung und Wirklichkeit angenommen, keine getrennten Sphären also, die einander bestenfalls spiegeln könnten, sondern, im Sinne der Romantik, ein poetisiertes Leben bzw. eine verlebendigte Poesie. Dass diese nicht per se rückwärtsgewandt oder anti-aufklärerisch sein muss, zeigen beispielsweise der Symbolist Arthur Rimbaud, einige expressionistische Dichter*innen, der anarchistische Praktiker und Theoretiker Gustav Landauer und viele mehr: Für sie war Dichtung ein Begegnungsraum, in dem sich Pluralität ereignet und soziale Verhältnisse neugestaltet werden können; sie betonten das ethische Element der Kreativität.

Veranstaltungsort ist das Hospiz Elias, Steiermarkstraße 12, 67065 Ludwigshafen

Der Eintritt ist frei!